Wir haben SAM kurz nach ihrem Auftritt im Haus2000 in Berlin getroffen und über ihr neues Album, Berlin und Ochsenhausen, sowie über Rückzugsorte gesprochen.
SAM
Sind euch intime Liveauftritte, wie im Haus2000, lieber oder seid ihr eher Rampensäue?
Wir denken, die intimen Auftritte, wie gerade im Haus2000, sind sehr aufregend. Man kann jedem ins Gesicht schauen und weiß direkt was das Publikum von der Musik hält. Natürlich ist es dope, vor tausend Leuten zu spielen, weil es eine andere Energie mit sich bringt. Beides hat aber seinen gewissen Charme!
Um auf den Titel eures Albums Kleinstadtkids einzugehen: Ihr lebt in Berlin und München, zwei doch sehr gegensätzliche Städte. Warum gerade diese beiden deutschen Großstädte?
Berlin war zu dem Zeitpunkt als wir beschlossen haben ein Album über die Kleinstadt zu schreiben der einzige Ort der wirklich zu 100% anders ist als Ochsenhausen, unsere Heimatstadt. Wir wollten raus und das Gegenteil erleben, um eben die Liebe zu den Dingen die uns vor Ort genervt haben, wieder zu finden. München ist schon auch sehr dope, aber war mir zu nah an Zuhause. Für den Schreibprozess war es wirklich sehr hilfreich, rauszukommen. In Ochsenhausen sind wir regelmäßig, aber nicht mehr soooo oft. Jedoch lieben wir es immer sehr wieder zurück zu kommen.
Was hat euch in der Kleinstadt geprägt, was ihr als „Softskill“ in die Großstadt mitnehmen könnt?
Man hat eine andere Sicht auf die Welt (lacht). Es scheint fast so, als wäre man noch unschuldig, bevor man das Leben in der Großstadt erlebt. Wir sind bodenständig geblieben, haben noch unsere alten Freunde in der Kleinstadt und einen Rückzugsort. Das würden wir niemals missen wollen.
Wie begegnet euch die doch recht auf Großstadt (Berlin, Hamburg) fokussierte Rap-Szene in Deutschland, oder hat Cro den Weg für die Boys aus dem Schwabenland bereits geebnet?
Viele vergessen Max Herre und andere Künstler die noch vor Cro auf das Schwabenland aufmerksam gemacht haben. Ist doch viel besonderer, einer der wenigen Rapper zu sein, die nicht aus Berlin sind als andersrum!
Wie findet ihr Momente der Stille und des Durchatmens in der Hektik des Großstadtalltags, fahrt ihr dafür woanders hin, oder habt ihr Rituale im Alltag?
Also wenn uns wirklich alles zu viel wird fahren wir zu unseren Eltern. Dort ist es leise, man kann raus und hat Ruhe und es ist verdammt schön. Allerdings fühlen wir schon ähnlich, wenn wir Musik machen! Ich denke, dass unsere Musik uns genau diesen Rückzugsort bzw. Moment gibt. Spätestens wenn wir unsere Kopfhörer aufsetzen, ist die Außenwelt eh egal. (lacht)
Wir verlosen zwei von SAM signierte Kopfhörer. Sag uns bis zum 6 April 15 Uhr, nur, warum gerade du einen bekommen solltest.